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Projekt Nr. 21/2007

KÖLN, DE

MOTION SYMPHONY for three accordions and symphony orchestra

(Motion Symphony für drei Akkordeons und Symphonie Orchester)

Sa, 17.11.07, 20.00 Uhr, Köln, Funkhaus Wallrafplatz

Foto: Iza Degrado

Motion Trio: Janusz Wojtarowicz, Marcin Galazyn, Pawel Baranek und WDR Rundfunkorchester Köln, Scott Lawton, Leitung

Music by: Janusz Wojtarowicz, Pawel Barank, Marcin Galazyn, Wojciech Kilar, Krzesimir Debski

Arrangement: Krzesimir Debski

Sendetermin: WDR 4 live, Samstag, 17.11.2007, 20.05 Uhr, http://www.wdr.de/radio/wdr4/

Fotos: Iza Degardo

Motion Team & Winfried Fechner

Motion Symphony, November 2007, Köln

Konzert des Akkordeon-Ensembles „Motion Trio“ aus Krakau mit dem Rundfunkorchester des WDR unter Leitung von Scott Lawton

Projekt Motion Symphony in Köln

VON RITA THOMAS

 „Man kommt oft irgendwo ganz anders an, als man erwartet hat…“ liest man auf der neuen CD von „Motion Trio“. Dieses Zitat es polnischen Poeten Leopold Staff kann als Leitsatz für das Konzertprojekt Motion Symphony am 17. November 2007 im WDR Funkhaus in Köln gelten. Das Krakauer Akkordeon-Ensemble „Motion Trio“ und das WDR-Rundfunkorchester unter Leitung des namhaften Dirigenten Scott Lawton führten das Publikum durch neue Klangwelten mit Orchesterversionen von Kompositionen, die ursprünglich für Akkordeon geschrieben waren.

Das Konzert umfaßte zwei Programmteile mit je sieben Werken und wurde live vom Sender WDR 4 übertragen. Titel wie „UFO, Carousell, Orawa, Helikopter, DJ Chicken, Yellow Trabant, Game Over, Proms“ zeigen die musikalische Vielfalt der Darbietungen. Das WDR-Rundfunkorchester mit seinen brillanten Solisten übertönte die Akkordeons zu keiner Zeit, sondern bildete stets einen geschmackvollen Hintergrund. So führten die Streicher leicht und stilvoll die Akkordeon-Soli von Janusz Wojtarowicz weiter. An anderen Stellen wurden rhythmische Schnittstellen vom Schlagwerk besonders akzentuiert. Die Harmonie zwischen Orchestermusikern und Akkordeonisten war sofort spürbar und übertrug sich auf das Publikum. „Motion Trio“ spielte bereits zusammen mit Musikgrößen wie Bobby McFerrin und Tomasz Stanko. Das Trio erhielt viele begehrte internationale Preise und Auszeichnungen. 2002 gewannen sie den IV. Krzysztof Penderecki-Wettbewerb für zeitgenössische Kammermusik. Es folgten der Grand Prix der polnischen

Musikindustrie für ihre CD Pictures; ihre CD Cry wählte die Musikzeitschrift „Jazzy“ zur CD des Jahres. Ihre Konzertreisen führen sie in alle Erdteile.

Was ist das Besondere an ihrer Musik? Da ist zunächst einmal die Intensität ihres Zusammenspiels: drei Akkordeons klingen wie ein einziges Instrument. Zweitens sind es die intelligenten und innovativen Kompositionen. Die Musiker zogen im wahrsten Sinne des Wortes „alle Register“ und zeigten das Potential des Akkordeons in seiner gesamten Breite. Alle akustischen Möglichkeiten des Instrumentes wurden genutzt: mal erschienen die Akkordeons als Perkussionsinstrumente, mal „erzählten sie“ mit lautmalerischen Klängen (Autohupe und Verkehrsgeräusche) die Geschichte vom „Yellow Trabant“. In „DJ Chicken“ imitierten staccatohafte hohe Töne umherlaufende gackernde Hühner. Glissandi auf drei Reihen, als eigene „Stimme“ in die Komposition integriert, führte Pawel Baranek bei „Game Over“ vor und imitierte auf diese Weise gekonnt Geräusche eines Computerspiels.

Das letzte Stück „Proms“ war ein musikalischer Hochgenuß. In einem Crescendo ertönte der volle Orchesterklang. Die Pigini-Akkordeons mit ihrem orgelähnlichen Ton waren zu Orchesterinstrumenten geworden! Es war ein Gefühl, als ob man bei einer Schlußaufführung der Konzertreihe „Last Night of the Proms“ sei. Die Akkordeonisten und das Orchester erwiesen sich hier als begnadete Interpreten klassischer Musik.

Janusz Wojtarowicz und Pawel Baranek von „Motion Trio“ haben viele der Musikstücke selbst komponiert, andere gehen auf Wojciech Kilar zurück, den berühmten polnischen Komponisten von klassischer und Filmmusik. Die ausgezeichneten Orchester-Arrangements stammen aus der Feder des polnischen Komponisten und Dirigenten Krzesimir Debski.

Seine Premiere hatte das Projekt Motion Symphony bereits im Jahre 2006 im Rahmen einer Crossover Reihe in Potsdam im Nikolaisaal mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg unter Leitung seines Chefdirigenten Scott Lawton. Der Komponist Krzemimir Debski begleitete damals auch die Proben. Das Konzert war ein Riesenerfolg und erhielt ein großes Medienecho. Scott Lawton informierte den Manager des WDR Rundfunkorchester, der von dem Projekt und von der Musik des „Motion Trios“ sofort begeistert war. So kam es zu der Aufführung des Konzertes in Köln.

Der gebürtige Amerikaner Scott Lawton ist sehr vielseitig und neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. Er ist Chefdirigent des Deutschen Filmorchesters Babelsberg, das Konzerte mit Filmmusik und klassischer Musik aufführt. Viele seiner Aufnahmen und Konzertprojekte sind „Crossovers“, also eine Art unterschiedlicher Musikstile.

 „Für mich zählt dieses Projekt zu den musikalisch erfolgreichsten des Crossover-Genres“, sagte Scott Lawton. „Die Musik von „Motion Trio“ ist schon virtuos, witzig, dramatisch,

persönlich und unverwechselbar  – bei der Orchester-Version behält sie all das und wird dazu manchmal sogar noch opulenter reicher.“

INTERMUSIK Januar 2008

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